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Channel: FURIOS Online – Campusmagazin an der FU Berlin
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Mehr Raum für die Lehre!

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Studierende, die auf Tischen sitzen – in den heillos überfüllten FU-Seminaren ist das ein häufiges Bild. Dabei wäre dieses Problem nur allzu leicht aus der Welt zu schaffen, glaubt Alexandra Brzozowski.

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Neulich bekam ich eine E-Mail meiner Dozentin. Darin hieß es, dass nach der Richtlinie des Fachbereichs Seminare „eine Betreuungsrelation von 30 Teilnehmenden“ haben sollten und dass es laut Sicherheitsbestimmungen „eine Begrenzung an Studierenden pro Raum“ gebe. Das besagte Seminar – ohne Teilnehmerbeschränkung – umfasste nun aber locker das Doppelte und quetschte sich in einen schmalen Kellerraum. Aufgrund der hohen Nachfrage müsse das Seminar somit zweigeteilt und gleichmäßig auf zwei Termine aufgeteilt werden. Was natürlich nicht funktionierte, da der Ausweichtermin zu einer Unzeit stattfinden soll.

Nun ist das aber mehr als verständlich, niemand möchte schließlich auf einen Kurs verzichten, der ihn interessiert und auch zeitlich in den bereits bestehenden Semesterplan passt. Dazu kommt eine solche Änderung viel zu spät. Den Dozierenden kann man dabei jedoch keinen Vorwurf machen, sie sind mit einer solch unschönen Seminar- und Lehrsituation selbst unglücklich. Aber man fragt sich, ob denn wirklich alles darauf ausgerichtet sein kann, dass sich die Reihen ab der dritten oder vierten Woche ohnehin lichten werden?

Bessere Planung öffnet Türen

Ein Weg wäre es, die Raumverteilung so zu regeln, dass alle an dem Seminar teilnehmen können, das sie gewählt haben. Kurse, bei denen man absehen kann, dass sie aus allen Nähten platzen werden, müssen von Anfang an größere Räume zugeteilt bekommen. Schließlich gibt Campus Management der Verwaltung der Fachbereiche durchaus die Möglichkeit, von Semesterstart an eine ungefähre Einschätzung vorzunehmen und danach eine Raumverteilung zu konzipieren. Die Nachfrage sollte das Angebot bestimmen. Zumal der Platz ja durchaus vorhanden wäre. Wenn man bedenkt, wie viele Räume allein in der Rost- und Silberlaube leer stehen.

Man könnte auch zusätzliche Lehrveranstaltungen aufstellen, damit sich die Masse verteilt. Durch ständig steigende Zahlen der Studierenden in den letzten Jahren wäre dies die logische Konsequenz. Doch dafür bräuchte es mehr Geld, das ohnehin an allen Ecken und Enden zu fehlen scheint.

Organisation ist der Schlüssel zum Seminarraum

Den dritten Weg einzuschlagen, nämlich die Beschränkung der Seminarteilnehmerzahlen, wäre bei den ohnehin überbuchten Studiengängen ein Schuss in die falsche Richtung. Dies würde nur dazu führen, dass am Ende Studierende ohne Kurs dastehen und vielleicht deshalb länger studieren müssten. Oder in Kursen landen könnten, die sie thematisch überhaupt nicht interessieren.

Sinnvoll wäre es also, die Auslastung der vorhandenen Räume unter die Lupe zu nehmen. Da Lehre erfahrungsgemäß vor allem dienstags bis donnerstags stattfindet, sind vermutlich montags und freitags erhebliche Raumkapazitäten frei. Auch bei der Auslastung im Tagesverlauf ist vieles machbar: im Verlauf des Nachmittags geht die Belegung der Hörsäle immer weiter zurück.  Alles also nur eine Frage der Raumorganisation!


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